Schulpartnerschaft überwindet Grenzen!

Menstruationshygiene
ein Bildungsprojekt

Die Idee zu unserem Projekt entstand im September 2018, weil uns auffiel, dass Menstruierende an der Kali Devi Secondary School nach wie vor benachteiligt sind und häufig die Schule vor der 10. Klasse verlassen, was dadurch begründet ist, dass sie während ihrer Periode in Nepal die Schule nicht besuchen dürfen und deshalb viel Unterricht versäumen.

Eine Mischung aus alten Stigmata und Traditionen, aber auch fehlende Hygienevorkehrungen sind der Grund.

 

Während unseres dreiwöchigen Aufenthalts 2019 in Nepal verbrachten wir zunächst einige Tage mit der Planung in Kathmandu. Wir arbeiteten mit der Organisation AYTHOS zusammen. Die nepalesischen Frauen hatten mehr Einblick, welche Einstellungen man beachten muss und welche Probleme auftreten könnten. In den ersten Tagen in Gati hielten Johannes und ich gemeinsam mit LehrerInnen der Schule “Aufklärungsstunden“ für Mädchen und Jungen. Ziel war ein Gespräch über Menstruations- und Sexualhygiene zu beginnen und eine neue Sichtweise auf die Periode zu eröffnen: Sie ist nichts Schmutziges sondern reinigt den Körper. Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen von Namaste Nepal Kathmandu trafen wir ebenfalls die Mütter des Dorfes, um zu zeigen, wie man Gesundheitsrisiken vorbeugt, damit sie ihren Töchtern dieses Wissen mitgeben können und im besten Fall die Menstruation nicht mehr als Tabuthema behandeln.

Nach einigen Tagen kamen dann die Frauen von AYTHOS nach, um unser Bindenprojekt zu starten. Wir nähten mit den Frauen und Mädchen des Dorfes wiederverwendbare, nachhaltige Stoffbinden, die sehr einfach anzuwenden und zu reproduzieren sind. Trotz großer Sprachbarrieren kamen wir dabei ins Gespräch und es wurde viel gelacht. Inzwischen haben auch andere Schulen im Projektgebiet Interesse an diesem Workshop gezeigt und wir hoffen, dass ein weiterer Schritt in Richtung Chancengleichheit für Mädchen und Frauen gemacht ist.

 

Ein Text von Paula Franke und Johannes Pälchen