Schulpartnerschaft überwindet Grenzen!
15.10.2016

Gati während der Nepalreise 2016

Ein Bericht von Isabelle Kost

Zehn Schüler der Namaste Nepal S-GmbH konnten in den ersten drei Oktoberwochen nach Nepal fliegen und „ihr“ Land in Augenschein nehmen. Schon am Flughafen in Kathmandu spürten wir das erste Mal die große Herzlichkeit der Nepalesen.

 

Die Reise von Kathmandu nach Gati ist seit der Flutwelle des Bhote Koshi im Sommer dieses Jahres noch zusätzlich erschwert, weil der Highway zum Teil zerstört wurde. So marschierten wir die letzte Stunde von Borderlands nach Gati zu Fuß. Schon auf dem halben Weg wurden wir von den Dorfbewohnern mit Musik, Gebetstüchern und Blumenketten willkommen geheißen. So zog sich eine lange bunte Menschenschlange hinauf ins Dorf.

Durch das indische Handelsembargo, etwas Bürokratie bei der Baugenehmigung und den zerstörten Highway konnte der Wiederaufbau der Schule noch nicht gestartet werden. Die Baugenehmigung liegt vor, ebenso gibt es auch schon die benötigten Steine. Nun hoffen wir, dass die Straße bald repariert wird, damit das notwendige Baumaterial nach Gati geliefert werden kann. Trotz aller Rückschläge und Widrigkeiten sind die Dorfbewohner extrem optimistisch und zuversichtlich. Viel wird improvisiert, die „Wohnhäuser“ bestehen aus Wellblech, wiedergenutzten Holzbrettern und Zeltplanen.

Das von uns finanzierte kleine Gesundheitszentrum wird gut besucht, macht einen sehr guten Eindruck und wird von einem hochmotivierten Krankenpfleger geleitet.

Im Herbst 6015 finanzierten wir den „provisorischen Neubau“ von fünf Klassenzimmern am Standort des alten und zerstörten Schulgebäudes. Hier findet ganz normaler Unterricht für die Klassenstufen drei bis sechs und acht statt. Die Klassen sieben, neun und zehn lernen in dem von uns vor dem Erdbeben errichteten Schulgebäude, das beim Erdbeben nur leicht beschädigt wurde. Die Schüler der Klassen eins und zwei werden in Wellblechhütten unterrichtet. Nach dem Morgenapell und gymnastischen Übungen haben wir uns selbst bei unserem Besuch als Lehrer versucht und den Schülern auf Wunsch deutsche Begriffe wie zum Beispiel die Farben und Zahlen beigebracht. Wir lernten auch die Zahlen in Nepali und hatten dabei viel Spaß. Parallelen gab es auch zum Unterricht in Deutschland. So konnte Julia feststellen, dass die Übersicht über Alkane, Alkene und Alkine in fast identischer Form auch in ihrem Chemiehefter steht. Auch der Englischunterricht findet auf gutem Niveau statt, wie andere berichteten. Der Mathematikunterricht in der Klasse 8 wurde in Englisch gehalten und so konnten einige von uns das Lösen von Gleichungssystemen wiederholen.

Dank der zahlreichen Unterstützung für unser Projekt können wir die erforderlichen aber auch gut ausgebildeten Lehrer finanzieren. Das war die Grundlage, dass auch nach dem Erdbeben alle 66 Schüler der 10. Klasse das Examen bestanden haben. Auch die Schüler in den anderen Klassenstufen haben ihre Lernziele erreicht. Darauf ist die Dorfbevölkerung auch sehr stolz wie wir den Gesprächen entnehmen konnten.

Der von uns erdbebensicher gebaute Kindergarten ist unversehrt und zum Mittelpunkt des Dorflebens geworden. Dort haben wir gemeinsam mit einigen Dorfbewohnern gekocht. Wir lernten, wie man Momos zubereitet und wir zeigten, wie man bei uns zu Hause Eierkuchen anrührt und ausbäckt. Den kleinen Kindern im Kindergarten haben sie hervorragend geschmeckt. Der kleine Platz neben dem Kindergarten wurde bei unserem Besuch zum Spiel- und Tanzplatz. Gemeinsam mit den Kindern des Dorfes spielten wir Ball, Fangen und anderes. Am Abend versuchten wir uns nach nepalesischer Musik elegant wie die Dorfbevölkerung zu bewegen. Dabei wurde viel gelacht, weil es trotz großer Bemühungen doch bei uns allen recht steif wirkte.

Mit dem Enthusiasmus der Einheimischen und den zahlreichen Spenden, die wir bekommen haben, hoffen wir bald den Schulbau starten zu können und zügig voranzubringen.

Die glücklichen und dankbaren Augen der Kinder sind jede Mühe wert!

Autor:

Unbekannt