Schulpartnerschaft überwindet Grenzen!
16.05.2015

Erdbeben [8] | weitere Updates von Raj

UPDATE 15.05.2015

Nach dem zweiten schweren Beben erreichen uns viele Anfragen zur Situation in unseren Projektdörfern.
Leider gibt es noch keine verlässlichen Informationen.

„Gestern war ein ruhiger Tag, was gut für die Dörfer war. Die fehlende Kommunikation quält alle.“ schreibt Raj.

Megh ist auf den Weg ins Gebiet. Aktuell erreichen Hilfstransporte nur Barabise (8 km vor Gati). Eine Verteilung von dort in die Dörfer stellt sich als äußerst schwierig dar, da die Menschen … Angst haben ihre Dörfer zu verlassen. Selbst einfache Verbindungswege sind zum großen Teil nicht mehr begehbar.
In Barabise soll es ein Koordinierungstreffen mit verschiedenen Organisationen geben, um die Verteilung zu organisieren. Es gibt den Vorschlag, dies der College-Vereinigungen anzuvertrauen.
Aus China wurden 100 Blechdächer für Gati angeboten, aber Raj weiß noch nicht wie die nach Gati kommen sollen. Raj ist sehr stolz auf die bisherige Spendensumme von 145.400 Euro. Er schreibt aber auch, dass es für den Wiederaufbau nicht ausreichen wird.
Dringend sucht Raj Geologen und Architekten, die als Volontär Gelände- und Gebäudeuntersuchungen durchführen können. Diese müssen schnell gefunden werden. Falls es hierzu Interesse gibt, bitte meldet euch über unser Kontaktformular.
Raj versucht weiterhin an Steilwandzelte zu kommen. In Nepal sind diese nicht mehr käuflich zu erwerben. Sollte sich die dramatische Situation in unseren Projektdörfern bestätigen, will Raj erreichen, dass die Dörfer vor dem Monsun evakuiert werden.


UPDATE 16.05.2015

20 km nördlich von Gati hat es heute wieder ein Beben mit 5,5 auf der Richterskala gegeben.
Es gibt viel Steinschlag in der Gegend und immer wieder Erdrutsche. Einige Evakuierungen wurden eingeleitet. Hoffentlich gelingt es viele Menschen zu evakuieren. Es ist einfach zu gefährlich um bis zum Ende des Monsun zu bleiben. Es ist zu befürchten, dass viele Menschen das nicht wollen. Sie wollen ihre Ernte nicht allein lassen.Das Krankenhaus in Barabise ist stark beschädigt. Dringend wird ein Feldlazarett in Barabise benötigt. Der Arzt ist auch nicht da. Es gibt große Probleme im Gebiet von Barabise bis zur Grenze nach Kodari. Unsere Projektdörfer liegen in diesem Gebiet. Die Nahrungsmittelsituation hat man im Griff. Der Schutz der Menschen und die schlechte hygienische Situation sind aktuell die großen Themen. U.a. tritt verstärkt Durchfall auf. Die Kommunikation funktioniert nicht. Es wird ein mobiles Gesundheitsnetzwerk oder einem Walkie-Talkie-Netzwerk benötigt. Raj: „Und wir benötigen ein paar tapfere Seelen.“
Es ist sehr wichtig, dass Experten für Erdrutsche und Schlammlawinen in die betroffenen Bezirke gehen. Die Gefahr muss kategorisiert werden. Danach können die Dörfer mit dem größten Gefahrenpotential evakuiert werden. Die Opfer werden sich nach diesem Monsun verdreifachen, wenn wir es nicht tun!

 

Autor:

Nima Tshering Lama

Projektkoordinator in Nepal